Mein
im November 2009 im Bertz + Fischer-Verlag erschienenes Buch "Sergio Leone
– Es war einmal in Europa" ist mittlerweile ausverkauft und aktuell weder
im regulären Buchhandel noch bei amazon.de zu erhalten. Die zweite, überarbeitete Auflage wird voraussichtlich im August im November dieses Jahres bei Bertz +
Fischer erscheinen. Die Neuauflage wird ein modifiziertes Format haben und als
Paperback im Format 14,8 x 21 cm mit ca. 460 Seiten erscheinen.
Die Erstauflage
war noch im etwas großzügigeren Format 17 x 22 cm auf 400 Seiten gesetzt ist aktualisiert und erweitert. Der
Preis beträgt sehr faire 29,- Euro. Wer es dringen hat und noch die Erstauflage
erwerben möchte, kann diese übrigens direkt vom Bertz + Fischer-Verlag
beziehen, der in seinem Verlagsshop noch einige wenige
Exemplare vorrätig hält.
Die
aktuelle Verlagsvorschau Herbst 2012 inklusive der Vorstellung der Neuauflage des
Leone-Buchs findet sich hier.
Pressestimmen zur
ersten Auflage:
- "Die definitive Studie über Leones Werk und Wirken." (Die Welt)
- "Steinwenders Werkanalyse ist weit mehr als eine akademische Fleißarbeit, sie ist ein Vergnügen. Ein Buch fürs Fachpublikum und Fans." (Neue Osnabrücker Zeitung)
- "Eine verdienstvolle Analyse." (Darmstädter Echo)
- "Ein aufwendig gestaltetes, fakten- und kenntnisreich geschriebenes Buch, das für jeden Filmliebhaber ein Fest sein dürfte und in einer Sprache geschrieben ist, die auch für Nicht-Fachleute verständlich ist." (Wiesbadener Kurier)
- "Eine sinnvolle Bereicherung jeder Filmbibliothek." (Splatting Image)
- "Steinwenders Buch ist stimmig und pointiert – nicht zuletzt aufgrund seines ausgezeichneten sprachlichen Ausdrucks. Die momentan ausgereifteste deutschsprachige Arbeit über das filmische Werk Sergio Leones." (MEDIENwissenschaft)
- "Steinwender [ist] ein Kenner der Materie […] [und] zeigt […] große Zusammenhänge auf […]. Da tauchen intelligente Beobachtungen über das Amerikabild europäischer Künstler ebenso auf wie Binnenexkurse über Eastwoods Rollengeschichte und die Eigenheiten der italienischen Genreparodien. […] Der Bertz & Fischer-Verlag […] bleibt der bedeutendste Verlag für deutschsprachige Filmliteratur - Bücher wie jene von Ivo Ritzer und Harald Steinwender belegen, warum." (:Ikonen:)
- "Die Untersuchung dieser filmischen Pluralität ist spannend und macht Lust auf eine Wiederentdeckung der […] Filme". (Schnitt)
- "Sergio Leone […] bekommt in diesem neuen Werk zumindest im Buchladen die verdiente Aufmerksamkeit, die der legendäre Filmemacher beispielsweise von der Oscar-Academy nie bekommen hat. […] [Es] beleuchtet sämtliche nur möglichen Aspekte Leones […]. Ein umfangreicher Anhang […] sowie viele Abbildungen [...] runden das tolle, künftige Standardwerk Steinwenders gekonnt ab. Ein Muss für jeden Filmfan!" (Grafschafter Nachrichten)
- "Sehr prägnant definiert Steinwender Sergio Leones Kino […] [und] bietet in seiner Dissertation mehr als präzise Beschreibung, mehr als Analyse, mehr als reine Werkbetrachtung. Steinwenders Buch geht auf den ganzen leoneschen Kosmos ein, dazu gehören Vorbedingungen und Nachwirkungen genauso wie Neben- und Parallelwelten. […] höchst lesenswert". (Screenshot)
- "Literatur über Sergio Leone in deutscher Sprache ist rar. […] Jetzt endlich füllt sich die deutsche Leone-Lücke. Harald Steinwender schließt sie mit Sergio Leone – Es war einmal in Europa ganz vortrefflich. […] Ein Buch, das bislang fehlte, zumal in Deutschland." (kinozeit.de)
Serrador,
Stilepochen, Geisterwestern
Ebenfalls
werden 2012 einige weitere Texte von mir erscheinen, darunter in der
"Splatting Image", dem hochgeschätzten Berliner Magazin für den
unterschlagenen Film, ein Artikel über den großartigen spanischen Regisseur
Narciso Ibáñez Serrador ("La Residencia" / "The House That
Screamed" / "Das Versteck"; E 1969 und "¿Quién puede matar
a un niño?" / "Who Can Kill a Child?" / "Ein Kind zu töten
…"; E 1976).
Für
die von Norbert Grob im Reclam-Verlag herausgegebene filmhistorische Reihe "Stilepochen des Films" habe ich für den Band zum "Classical Hollywood" (1929
– 1959) einen Text über Robert Aldrichs Reflexion der Arbeit in Hollywood am
Beispiel von "The Big Knife" ("Hollywood-Story"; 1955) geschrieben
sowie für den Band zum "New Hollywood" einen Text über den
linksradikalen Dokumentarfilmer Robert Kramer und seine Filme, speziell "Milestones"
(1975; Koregie: John Douglas). Beide Bände erscheinen voraussichtlich Ende 2012
bzw. Anfang 2013.
Zudem
wird im November dieses Jahres bei "Edition Text und Kritik" das neue
CineGraph-Buch erscheinen, in dem die im November 2011 beim 24. Internationalen
Filmhistorischen Kongress im Hamburg gehaltenen Vorträge publiziert werden. Der
Kongress behandelte 2011 das Thema "Europas Prärien und Cañons – Westernzwischen Sibirien und Atlantik".
In meinem Beitrag "Western all'inferno" analysiere ich die
europäischen "Geisterwestern" der 1960er und 70er Jahre. Im Folgenden
der Abstract.
Abstract: "Western
all'inferno – Gotik- und Horrorelemente im italienischen Western"
Dem
Erfolg von Sergio Leones "Per un pugno di dollari" / "Für eine
Handvoll Dollar" (1964) folgten bis Mitte der 1970er Jahre knapp 500
italienisch (ko-)produzierte Western, die sich stilistisch und thematisch von
den US-Western ebenso wie von den Karl-May-Filmen und frühen Eurowestern absetzten.
Neu waren neben dem innovativen Musikeinsatz und dem nachgerade postmodernen
Umgang mit den Zeichen und der Mythologie des Genres insbesondere die
überdeutliche Gewaltdarstellung und die schwarze Weltsicht dieser Filme.
In
meinem Beitrag widme ich mich einer Reihe von extremen Genrevarianten, die vor
allem gegen Ende des Zyklus erschienen und die Elemente der Gotik und des
Horrorfilms in den europäischen Western importierten:
"Geisterwestern" wie Sergio Garrones "Django, il bastardo"
("Django und die Bande der Bluthunde"; 1969) und Antonio Margheritis "… E
Dio disse a Caino" / "Satan der Rache" (1969); apokalyptische
Varianten wie Giulio Questis "Se sei vivo spara" ("Töte,
Django"; 1967) und Lucio Fulcis "I quattro
dell'Apocalisse" ("Verdammt zu leben – Verdammt zu sterben",
1975); späte Gothic-Western wie Enzo G. Castellaris "Keoma"
("Keoma –
Das Lied des Todes"; 1975) und Sergio Martinos "Mannaja"
("Mannaja – Das Beil des Todes"; 1977).
Exzessiver
noch als die "Gründungsfilme" des Subgenres "Per un pugno di
dollari" und "Django" (1966; Sergio Corbucci) spielen diese
Filme Gewalt mit grellem Grand-Guignol-Gestus aus und entwerfen geradezu
sadomasochistische Szenarien. Sie stellen gequälte und verstümmelte
Männerkörper aus und rekurrieren mit ihren Verweisen auf Stigmata,
Kreuzigungstableaus und Märtyrerbilder auf die katholische Zeichenwelt, die sie
zugleich profanieren. War der Italowestern von Anfang an gleichzeitig Inversion
wie Erneuerung des Genres, so wurden mit diesen Filmen endgültig die Genregrenzen
aufgegeben und der Weste(r)n im Süden Europas als Purgatorium neu inszeniert.
Zur Einstimmung auf die Filme hier zwei Trailer: der etwas geschwätzige deutsche Trailer zu "... E Dio disse a Caino" mit Klaus Kinski sowie der englischsprachige Trailer zu Castellaris Über-Gothicwestern "Keoma", beide via youtube:
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