Montag, 28. Mai 2012

Friendly Fire: WARRIOR von Gavin O'Connor


"Warrior"

(USA 2011, Regie: Gavin O'Connor)


Boxerfilme sind Geschichten über proletarische Helden, die sich mit harter (Körper-)Arbeit aus der Gosse hocharbeiten; über stumpfe und abgestumpfte Männer, die mit dem Kopf gegen Wände und gesellschaftliche Konventionen anrennen; die den Überblick darüber verlieren, wo die Begrenzung des Rings beginnt und wo sie endet; über Männer, die sich in einem endlosen Kampf mit sich selbst und der Gesellschaft befinden. Boxerfilme sind Aufsteigergeschichten: entweder unreflektierte success stories, die mit dem
Triumph des Außenseiters enden, der mit einem alles entscheidenden Sieg zum Volkshelden aufsteigt. Oder aber sie erzählen als kritische Noir-Varianten davon, was nach dem großen Sieg mit dem Boxer geschieht, wie dieser von skrupellosen Managern ausgebeutet wird, sich mit kriminellen Rackets einlässt, an seinem Ruhm zerbricht und von seinem Körper im Stich gelassen wird.

Neue Bücher, neue Texte (2) – "The German Western beyond Karl May" in "Crossing Frontiers"



Anfang März 2012 ist im Marburger Schüren-Verlag der englischsprachige Sammelband "Crossing Frontiers" erschienen, der sich mit "Intercultural Perspectives on the Western" beschäftigt. Der von Thomas Klein, Ivo Ritzer und Peter W. Schulze herausgegebene Band basiert auf Vorträgen, die auf dem internationalen Symposium "The Western – Intercultural Perspectives” gehalten wurden, das an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität am 20. und 21. November 2009 vom Seminar für Filmwissenschaft/Mediendramaturgie und dem Institut für Ethnologie und Afrikastudien ausgerichtet wurde.

Neue Bücher, neue Texte (1) – A Companion to German Cinema




Ein paar Literaturhinweise in eigener Sache. Ende Februar 2012 ist im Wiley-Blackwell-Verlag mit "A Companion to German Cinema" der erste Band der neuen Reihe "The Wiley-Blackwell Companions to National Cinemas" erschienen. Auf den Seiten 287-317 findet sich ein Artikel von Alexander Zahlten (seit kurzem Assistenz-Professor in Harvard – Glückwunsch, Alex!) und mir, in dem wir uns mit dem traditionell von der deutschen Filmwissenschaft unterschlagenen, nichtsdestotrotz äußert erfolgreichen (Sub-)Genre des deutschen Sexploitationfilms beschäftigen.

Jungsfantasie 2.0: GAMER von Mark Neveldine und Brian Taylor


"Gamer"

(USA 2009; Regie: Mark Neveldine und Brian Taylor)


In einer nicht näher bestimmten Zukunft hat eine neue Generation von Onlinespielen die herkömmlichen Computerspiele abgelöst. Hier lenken die Teilnehmer echte Menschen als Avatar. Neben "Society", einer pornografischen Variante von Second Life, ist "Slayers" das erfolgreichste Format. Es ist ein "Killerspiel" im wahrsten Sinn des Wortes, bei dem zum Tode Verurteilte als moderne Gladiatoren auf Leben und Tod antreten.