„Was heißt hier Ende? – Der Filmkritiker Michael Althen“
(Deutschland 2015; Regie: Dominik Graf)
Wie man einen
Essay über den Stand der Filmkritik dreht, der Lust und Frust, Glück und Misere
des Berufsstandes auf den Punkt bringt, zugleich aber auch eines der schönsten
Porträts über einen ausgewiesenen Exponenten dieser Zunft gestaltet, das
demonstriert Dominik Graf in seinem neuen Dokumentarfilm „Was heißt hier Ende?“.
Dabei mutet das Sujet zunächst eher sperrig an. Ist doch der Kritiker ein
Mensch, dessen Arbeit sich meist unspektakulär gestaltet und die er im dunklen
Kinosaal, bei den obligatorischen Pressevorstellungen, im Gewusel von
Filmfestivals und bei Massen-Interviewterminen, nicht zuletzt auch im Büro
verrichtet. Dort brütet er über den eigenen Notizen, dem Presseheft oder vor
seinem Computer, sucht nach dem richtigen Zugang zum Film oder hackt einen Text
in die Tasten. Die Ironie liegt auf der Hand: Wirklich „fotogen“ ist der Beruf
des Filmkritikers nicht. Und wenn dann auch noch der Protagonist des Films, in
diesem Fall der begnadete Kritiker Michael Althen (1962-2011), viel zu früh
gestorben ist, gestaltet sich die Hommage doppelt schwer.