Sonntag, 25. Januar 2015

Filmgeschichte kompakt: Gian Piero Brunettas “The History of Italian Cinema”



Buchrezension
Gian Piero Brunetta: The History of Italian Cinema. A Guide to Italian Film from Its Origins to the Twenty-First Century

Wer sich mit italienischem Kino beschäftigt, dem wird Gian Piero Brunetta ein Begriff sein. Der an der Universität Padua lehrende Filmhistoriker hat in seinem Heimatland seit Ende der 1960er Jahre eine Vielzahl von Büchern zum italienischen Kino veröffentlicht, unter denen insbesondere die vierbändige „Storia del cinema italiano“ (Rom 1979ff.) als Standardwerk gelten muss. Mit der seit fünf Jahren vorliegenden englischen Übersetzung von Brunettas 2003 im italienischen Original erschienen „Guida alla storia del cinema italiano, 1905-2003“ wird nun ein Teil dieser nationalen Filmgeschichtsschreibung für das englischsprachige Ausland erschlossen.

Für ein paar Hochglanzbilder mehr: „Dreckige Spaghetti“ im Hannibal-Verlag




Buchrezension
Uwe Killing: Dreckige Spaghetti – Die glorreiche Geschichte des Italo-Western

Die unter Bezeichnungen wie Western allitaliana, Italowestern oder Spaghetti-Western subsumierten Eurowestern der 1960er und 70er Jahre stellen das wohl letzte (Sub-)Genre dar, mit dem europäische Produzenten auch auf den internationalen Märkten mit B- und C-Filmen reüssieren konnten. Diese goldene Ära des europäischen Genrekinos ist lange schon vorbei, auch wenn Quentin Tarantinos Italowestern/Southern-Remix „Django Unchained“ (2012) in den ehemaligen Koproduktionsländern der Italowestern – Italien, Deutschland und Frankreich – unverschämt erfolgreich lief. Der europäische Genrefilm lebt heute, abgesehen von Ausnahmen wie dem französischen Polar, bestenfalls im Fernsehen weiter, wo Autoren wie Dominik Graf, für den der TV-Krimi erklärtermaßen ein Substitut des B-Films ist, tatsächlich immer wieder Großes zu leisten vermögen.

Zack! Bam! Peng! – Ein Sammelband über das Actionkino


 
Buchrezension
Irsigler / Lembke / Strank (Hg.): Actionkino – Moderne Klassiker des populären Films

Für den mit akademischen Gepflogenheiten nicht vertrauten Leser muten Aufsatzsammlungen aus dem film- und medienwissenschaftlichen Umfeld oft wie willkürliche Zusammenstellungen von Einzeltexten an, deren Relevanz zum jeweiligen Thema sich mal mehr, mal weniger überzeugend erschließt. Das Ergebnis ist für die Leser meist nur wenig befriedigend, auch da die so zusammengestellten Essays oft von unterschiedlicher Qualität sind und eine gemeinsame Methodik fehlt.