Dienstag, 20. August 2013

Neue Bücher, neue Texte (4) – Dario Argento, Classical Hollywood & Sandalenfilme




Dario Argento bei Bertz + Fischer

Letzte Woche ist im Bertz + Fischer-Verlag die erste ernstzunehmende deutsche Studie zum Werk des italienischen Genre-Auteurs Dario Argento erschienen. "Dario Argento – Anatomie der Angst" heißt der von Michael Flintrop und Marcus Stiglegger herausgegebene Sammelband, der in der anspruchsvollen Reihe "Deep Focus" erschienen ist, in der bislang vor allem Dissertationen und Habilitationsschriften verlegt wurden.
Das wie gewohnt liebevoll bebilderte Buch enthält neben Besprechungen aller Regiearbeiten des Meisters des giallo all'italiana und des modernen Gothic-Horrors

Donnerstag, 8. August 2013

Kaninchen im Bau: CHAINED von Jennifer Lynch



"Chained"
(USA 2012; Regie: Jennifer Lynch)


Alles beginnt mit einem Kinobesuch, den eine Mutter (Julia Ormond) mit ihrem 9-jährigen Sohn unternimmt. Auf dem Programm steht ein Horrorfilm – "Shifter", in dem, so legt es der Dialog nahe, Menschen die Gesichter abgezogen werden. Die anschließende Taxifahrt zeigt bald, dass die Welt außerhalb des Multiplexkinos eine weitaus schlimmere und obendrein ganz reale Gewalt bereithält. Denn der schweigsame Fahrer (Vincent D'Onofrio), der Tim (Evan Bird) und seine Mutter nach Hause bringen soll,

Sonntag, 4. August 2013

Bild/Ton/Text: Ein medienübergreifender Fotobildband zu Ennio Morricone


earBOOKS: Ennio Morricone

Ennio Morricone zählt fraglos zu den bedeutendsten Filmkomponisten unserer Zeit. Unvergessen sind die Kompositionen, die der heute 84-Jährige in den 1960er-Jahren für Sergio Leones Italowestern schrieb und die ihn schlagartig zu einem der begehrtesten Filmkomponisten Europas machten. Seine revolutionäre Filmmusik zu "Per un pugno di dollari" (Für eine Handvoll Dollar"; 1964), eine eingängige Fusion aus Stilelementen der Popmusik, der Avantgarde und folkloristischer Traditionen, wurde schnell zum Modell für unzählige nachfolgende Western.

One Man Up: Paolo Sorrentino


Retrospektive Paolo Sorrentino beim Filmfest München

Anlässlich des deutschen Kinostarts von Paolo Sorrentinos "La grande bellezza" hier ein kurzes Porträt des italienischen Filmemachers, das ich zu der diesjährigen Retrospektive auf dem 31. Filmfest München für den Bayerischen Rundfunk und dessen Filmmagazin "Kino Kino" geschrieben habe.

Das 31. Filmfest München würdigt mit Paolo Sorrentino und Alejandro Jodorowsky dieses Jahr zwei bedeutende Protagonisten des internationalen Kinos mit längst überfälligen Retrospektiven. Zu dieser mutigen und eher unkommerziellen Wahl muss man den Filmfestmachern gratulieren. Denn sowohl Sorrentino wie Jodorowsky gehören zwar unterschiedlichen Generationen an, kommen aber beide eher von den Rändern des gemeinhin gültigen Kinokanons:

Herr, Deine Liebe … TO THE WONDER von Terrence Malick




"To the Wonder"
(USA 2013; Regie: Terrence Malick)

Zwanzig Jahre lang, bis zu "The Thin Red Line" ("Der schmale Grat; 1998), galt Terrence Malick als "runaway genius" (Peter Biskind), als ein verschollener Großmeister des US-amerikanischen Kinos, der sich nach gerade einmal zwei Filmen in den 1970er Jahren – der Gangsterballade "Badlands" (1973) und dem Landarbeiter-Melodram "Days of Heaven" ("In der Glut des Südens"; 1978), völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. In diesen zwanzig Jahren wuchs Malicks Ruf vom vielversprechenden Talent zum Kinomagier von nahezu mythischem Rang. Auch die Geschichten, die Zeitungen und Magazine über den öffentlichkeitsscheuen Regisseur und Drehbuchautor über die Jahre kolportierten, waren vor allem eines: Arbeit am Mythos.