Dienstag, 5. März 2013

Splatting Image # 93 - Alles neu in digital statt Holz


"Die Dinge müssen sich wandeln, damit alles bleibt, wie es ist", wusste schon der Fürst aus Viscontis (bzw. Giuseppe Tomasi di Lampedusas) "Il Gattopardo".

Nun ist es tatsächlich soweit: Soeben habe ich nach dem Besuch der Münchner Pressevorführung von Bryan Singers "Jack and the Giants" die neue Ausgabe der "Splatting Image", Heft 93, aus meinem Email-Posteingang gefischt und geöffnet: erstmals -  und ab jetzt ausschließlich! - digital im PDF-Format publiziert.
Der erste Eindruck: Auch in ihrer digitalen Ausgabe ist die "Splatting Image" weiterhin ein wahres Füllhorn an filmgeschichtlich relevanten und bislang unterschlagenen Themen, ohne jedoch den Bezug zu bedeutenden Tendenzen
im Gegenwartskino aus dem Blick zu verlieren. Vorgemerkt zum Lesen sind schon einmal der Artikel zu den "Mandingo"-Filmen (passend zum aktuellen Tarantino-Kassenerfolg), das Dominik-Graf-Interview, Marcus Stigleggers Notizen zum Tierhorror-Subgenre, die Buchrezensionen und die aktuellen Filmkritiken. Ob ich das jedoch alles mangels Tablet oder Kindle auf dem Bildschirm lesen werde, bezweifele ich. Da muss wohl doch der Drucker ran - das haptische Erlebnis beim Lesen vermisse ich einfach zu sehr.

Von mir gibt's in dieser Ausgabe übrigens auch wieder zwei Beiträge: in der "Bücherstube" eine Rezension von Uwe Killings Buch "Dreckige Spaghetti - Die glorreiche Geschichte des Italo-Western" sowie einen ausführlichen und reich bebilderten Essay zum europäischen Gothic- und Geisterwestern auf den Seiten 6-12.
Bestellt werden kann das Heft wie gewohnt hier - und immerhin ist ab jetzt ausgeschlossen, dass ein ruppiger Postbote das Heft zusammenknüllt, um es in den Briefkasten zu quetschen ...

5 Kommentare:

Yman hat gesagt…

DAnke für den Tip. Ich hole mir dein Artikel.

Marco hat gesagt…

Dem kann ich nicht viel hinzufügen. Auch ich bin froh - und überrascht - dass die Vielfalt der Themen und die Güte der Beiträge (zunächst?) nicht gelitten hat. Auch, dass einige altbekannte Namen - bis auf Herrn Keßler - wieder auftauchen, habe ich positiv vermerkt. Allerdings fehlt mir das Papier extrem. Bisher habe ich nur die Seiten auf meinem kleinen Netbook durchgeblättert - und das war extrem mühsam und nervig. Es ruckelte und ein gemütliches Lesen war einfach nicht möglich. Jetzt habe ich das PDF schon vier Tage auf dem Rechener, aber bisher nur einmal kurz überflogen. Sonst war die "Splatting Image" immer schon spätestens am zweiten Tag von vorne bis hinten durchgelesen. Es ist einfach mühsam, auf meinem kleinen Bildschirm extrem unübersichtlich und macht einfach keinen Spaß.

themroc hat gesagt…

Ich habe mir die Ausgabe einfach komplett am Laserdrucker in Schwarzweiß ausgedruckt und sie dann im Copyshop für 3,- Euro binden lassen (Termobindung mit einer Klarsichtfolie auf dem Deckblatt). Das lässt sich tatsächlich gut lesen, hat das gleiche Format wie die bisherigen gedruckten SI-Ausgaben und kann im Regal später zwischen den bisherigen SI-Ausgaben einsortiert und archiviert werden. Das ist für "Holz-Leser" wie uns wohl die beste Vorgehensweise. Und in der Form hat es fast schon wieder Retro-Fanzine-Charme. Ich denke, damit kann man leben. Und tatsächlich wäre der deutsche Filmzeitschriftenmarkt ohne "Splatting Image" sonst um so viel ärmer.

Anonym hat gesagt…

Ich finde es auch unsagbar schade, dass es das Heft nun nur noch als pdf gibt. Kann ich auch null nachvollziehen, besonders die im Editorial der letzten Papierausgabe genannten Gründe (dann müssen wir nicht mehr darauf achten, mit der geraden Seitenzahl hinzukommen) waren fadenscheinig. Dann hätte man doch eine Seite leer lassen können, noch ein Poster eingeschoben. Selbst mit 2 € Aufpreis hätte ich leben können. Wirklich ätzend. PDFs am Laptop lesen macht null Spass.

themroc hat gesagt…

Wirklich glücklich war wohl niemand mit der neuen Digital-Strategie. Allerdings gibt es zu der Thematik Neuigkeiten, denn auf der Website der Splatting Image (www.splatting-image.com) und im Editorial der jüngst erschienen Ausgabe Nr. 95 ist zu lesen: "Dies ist die letzte Ausgabe im Jahr 2013. Informationen zum Relaunch von Splatting Image demnächst an dieser Stelle!" Es gibt also Hoffnung.