Samstag, 14. Februar 2009

„And I want my scalps!“ – Neues von der postmodernen Sampling-Front


„Once upon a time in Nazi-occupied France…“ – so beginnt das Drehbuch zu Quentin Tarantinos neuem Film inglourious basterds. Und wer das seit etwa einem halben Jahr im Internet kursierende Drehbuch gelesen hat, der weiß, dass die Rechtschreibfehler im Titel tatsächlich aus dem Drehbuch stammen, das von Rechtschreibfehlern nur so wimmelt. Es sei eine Hommage an das oft fehlerhafte Englisch der italienischen B-Filme, die ihn inspiriert hätten, so der Regisseur. Zu diesen Filmen gehört sicherlich Enzo G. Castellaris Exploitation-Klassiker quel maledetto treno blindato (I 1978), der in Deutschland als „Ein Haufen verwegener Hunde“ bekannt ist und in den USA – eben – als „Inglorious Bastards“ vermarktet wurde (allerdings mit korrekter Orthografie). Insofern war die "Hommage" wohl eher eine Ausrede. Wer das Drehbuch gelesen hat, der weiß allerdings auch, dass Tarantino nicht nur ein Legastheniker, sondern immer noch ein begnadeter Drehbuchautor ist.


Zum Abschluss der Dreharbeiten in Deutschland und gerade noch pünktlich zur Berlinale ist nun ein erster Teaser zu dem lange angekündigten Guys-on-a-Mission-Film des populärsten filmischen Vertreters der Postmoderne erschienen. Der Film wird wohl ähnlich wie kill bill ein brillant gefilmtes (Kamera: Robert Richardson), aber nicht sonderlich ernst gemeintes Zitatensammelsurium der Filmgeschichte werden (der historisch äußerst unkorrekte Filmschluss wird jedoch ganz sicher Diskussionsstoff bieten). Neben Castellaris Trashfilm sind im Trailer schon einmal Robert Aldrichs the dirty dozen (Das dreckige Dutzend; 1967) und Sergio Leones il buono, il brutto, il cattivo (Zwei glorreiche Halunken; 1966) als weitere visuelle Referenzpunkte auszumachen. Es werden sicherlich nicht die einzigen bleiben. Viel Spaß mit dem Trailer…



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