Mittwoch, 1. Oktober 2008

Tinto Brass' YANKEE


YANKEE / YANKEE L'AMERICANO

I-E 1966

Regie: Tinto Brass - Kamera: Alfio Contini - Musik: Puccio Roelens - Buch: Alfonso Balcazar, Tinto Brass (auch Story), Gian Carlo Fusco, Alberto Silvestri (auch Story) - Schnitt: Tinto Brass, Teresa Alcocer, Juan Luis Oliver Produktion: Francesco Giorgi, Antonio Lucatelli - Darsteller: Philippe Leroy (Yankee), Adolfo Celi, Mirella Martin, Tomas Torres, Francisco Sanz, Franco de Rosa, Victor Israel, Pasquale Basile, Antonio Basile u. a.

DVD, WS, OmU, 92 Min.

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Aus zwei Gründen interessanter Italowestern: Zum einen ein Frühwerk des späteren Erotomanen Tino Brass, zum anderen einer der visuell exzessiveren des an Extremitäten nicht gerade armen Subgenres. An Brass’ spätere Filme erinnert eine üppig dekolletierte Frauenfigur (Mirella Martin als Rosita), die sich in eine mittelgroße Nebenrolle des Films verirrt hat. Gegenüber dem (Sub-)Genre fällt die exaltierte Farbdramaturgie auf, speziell das Rot, aber auch die Komplementärfarbenausleuchtung. Die an fumetti neri erinnernden Sadismen und einige ausgesprochen unmotiviert wirkende Kamerawinkel (insbesondere topshots) übersteigen das übliche Maß an comichafter Gestaltung. Dramaturgisch ist der Film allerdings recht einfallslos und der Plot letztlich nur ein weiterer Belege dafür, das sich etwa zwei Drittel der insgesamt ca. 500 Western all’Italiana von Leones PER UN PUGNO DI DOLLARI (1964) und PER QUALCHE DOLLARO IN PIÙ (1965) ableiten lassen. Erinnernswert ist insbesondere die surreale Sequenz, in der ein paar der mexikanischen baddies Skorpione quälen (hat Peckinpah vor THE WILD BUNCH sich etwa diesen Film angesehen?), ebenso die Kreuzigung des titelgebenden Yankee (Philippe Leroy).

Hervorragende Bildqualität auf DVD von Koch Media; Breitwand ca. 1.85 : 1 (16:9), wahlweise mit deutsch untertitelter italienischer Tonspur.


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